So läuft die Abzocke an den Tankstellen!

Berlin/Bonn –
Die Sprit-Abzocke und kein Ende! Ob Wochenende oder Ferienbeginn – stets steigen die Preise.

Günstige Alternativen gibt es kaum. Schuld ist ein ausgeklügeltes System der großen Öl-Konzerne, sagt Andreas Mundt (50), Präsident des Bundeskartellamts.

Uns erklärt er, wie Shell, Aral und Co. uns austricksen.

zusammengefasst aus der Express:

Zitat :

Was erwartet uns noch alles an der Zapfsäule?
Mundt: Ich erwarte genau das, was wir seit Jahren beobachten: Es wird teurer.

Was heißt das konkret?
Zum Ferienauftakt geschieht das, was jede Woche nach demselben Muster verläuft: Freitags fällt der Startschuss für eine neue Preiserhöhungsrunde. Er bröckelt dann in den folgenden Tagen ganz langsam wieder ab. Montags ist es dann tagsüber relativ preiswert, ab 18 Uhr geht es dann wieder hoch.

Die Unternehmen sagen, dann sei die Nachfrage am höchsten.
Das scheint eben genau so nicht zu sein. Es hat uns auch überrascht, aber offenbar wird gerade am Freitag – wo es teuer ist – relativ wenig verbraucht, umso mehr am Montag, wo es preiswerter ist. Und auch zum Ferienbeginn wird nach unseren Erkenntnissen nicht unbedingt mehr getankt. Es gibt ein umgedrehtes Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Aber hier ist ein System am Werk, in dem die Konzerne eine besonders große Marktmacht haben.


Wie sieht die aus?
Es gibt ein klares Muster. Wir haben über Jahre 400 Tankstellen in Köln, Hamburg, Leipzig und München beobachtet. Dabei wurde klar: In 90 bis 95 Prozent der Fälle beginnt entweder Aral oder Shell mit dem Anstieg, exakt drei Stunden später zieht der jeweils andere auf den gleichen Preis nach. Nach fünf Stunden folgen die anderen Konzerne, wobei Jet stets versucht, den berühmten einen Cent unter dem Preis der anderen zu bleiben.

Exakt drei Stunden, exakt fünf Stunden?
Ja, erstaunlich exakt. Es ist über die Jahre ein ausgeklügeltes System entstanden: Die Pächter sind verpflichtet, die Preisbewegungen an den umliegenden Tankstellen festzuhalten und an die Zentralen weiterzugeben. Dadurch ist sichergestellt, dass die Firmen genau wissen, welche Tankstelle gerade welchen Preis verlangt.


Und das ist erlaubt?
Ja, denn wir haben keine Hinweise auf Absprachen. Und die brauchen die Unternehmen ja auch nicht – sie wissen ja jederzeit, was der andere macht. Sie verstehen sich quasi blind.


Aber das kann Sie doch als Kartellbehörde zufrieden stimmen…
Natürlich nicht. Wir haben in Deutschland auf den Kraftstoffmärkten ein Oligopol der fünf großen Konzerne. Diese beherrschen den Markt und verwenden ein eingespieltes Preissetzungsmuster. Es gibt keinen richtigen Wettbewerb. Die wenigen freien Tankstellen haben kaum noch eine Chance. Sie kaufen ihren Sprit ja eben auch von diesen Konzernen – und das gelegentlich sogar zu höheren Preisen, als diese ihn selbst an den eigenen Tankstellen anbieten.

Was kann die Politik tun?
Wir haben den Gesetzgeber auf ein paar Modelle im Ausland hingewiesen, etwa in West-Australien oder Österreich. Dort gibt es Instrumente, die die Marktmacht zumindest einschränken. In Österreich etwa darf der Preis nur einmal am Tag erhöht, dafür jederzeit gesenkt werden.

Nun also doch: Der umstrittene Biosprit E10 wird in NRW flächendeckend eingeführt. Bis Ende des Jahres will Marktführer Aral alle Tankstellen auf das Bio-Benzin umrüsten - dabei wurde die Einführung erst im Frühjahr gestoppt. Denn bei den Kunden kam E10 gar nicht gut an.

Viele Autofahrer waren verunsichert, ob ihr Wagen den Sprit verträgt. Sie tankten lieber klassische Spritsorten, E 10 wurde zum bundesweiten Flop. Trotzdem wird die Einführung von E10 jetzt wieder aufgenommen. „Wir wollen E 10 langfristig zur meistgekauften Sorte machen“, sagt ARAL-Sprecher Detlef Brandenburg zu uns. Der Konzern macht ab August alle Tankstellen in NRW und fünf weiteren Bundesländern E-10-tauglich, dann ist ganz Deutschland versorgt. In NRW gibt es den Biosprit bislang nur an einzelnen Tankstellen.

Auch Esso und die Freien Tankstellen machen mit. E10 soll in NRW aber nur ein Zusatz-Angebot sein: „Wir bieten den Biokraftstoff neben Super und Superplus an“, sagt Stephan Zieger, Geschäftsführer von Bundesverband Freier Tankstellen. „So haben Autofahrer die Wahl.“

Klingt soweit kundenfreundlich. Aber: Wer kein E10 tanken will, muss draufzahlen! Denn für Super verlangen die Tankstellen im Schnitt drei Cent mehr als für den Biosprit. Durch die Abschaffung des Normalbenzins sind Zapfsäulen frei, für E10 müssen also keine anderen Spritsorten weichen. Shell zieht beim neuen E-10-Vorstoß bewusst nicht mit.

„Wir haben die Einführung wegen mangelnder Nachfrage gestoppt, dabei bleibt es erst einmal“, sagt Sprecher Axel Pommeränke. Der Konzern will abwarten, ob die Kunden E 10 jetzt akzeptieren. Dabei stehen die Konzerne unter Druck: Erreichen sie vorgegebene Biokraftstoffquoten nicht, werden Strafzahlungen fällig. Die nimmt Shell notgedrungen in Kauf: „Wir können nicht im ganzen Land E10 anbieten, wenn es niemand tanken will.“

Quelle: Express

Tja, momentanpreis dauerhaft 1,60€ mit max. 30min. bei 1,57€ .
Tendenz wohl wirklich steigend. Das zum Thema Bundeskartellamt und wir kümmern uns.
Wofür werden die eig. bezahlt?
Für mich überflüssige Steuerausgaben, die Arbeitnehmer sollten sie auch am besten noch bei den Knöllchenschreiber setzen, dann bringen die auch Geld ein.
Na dann "Deutschland Ahoi! "